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Gebärmutter

Alles über

Die Gebärmutter

Die Gebärmutter (Uterus) gehört neben den Eierstöcken, den Eileitern und der Scheide zu den inneren Geschlechtsorganen der Frau. Wie andere Organe kann auch die Gebärmutter von vielen Krankheiten betroffen sein. Etwa 70% aller Frauen erleben im Verlauf ihres Lebens eine, meist gutartige Erkrankung der Gebärmutter.

Was ist die

Gebärmutter und wie funktioniert sie?

Die Gebärmutter ist eines der inneren Geschlechtsorgane im Bereich des Beckens der Frau. In ihr reift eine befruchtete und eingenistete Eizelle zu einem lebensfähigen Kind heran. Sie ist beteiligt am hormonellen Gleichgewicht der Frau. Darüber hinaus kann die Gebärmutter auch die sexuelle Wahrnehmung beeinflussen.

Die Gebärmutter ist ein muskulöses Hohlorgan, dessen Größe und Form etwa der, einer umgekehrten Birne entsprechen. Außerhalb der Schwangerschaft hat sie eine Länge von 7-9 cm und eine Breite etwa 5 cm. Sie wiegt zwischen 30 und 120 Gramm und befindet sich oberhalb des vorderen Beckenbodens, zwischen Harnblase und Mastdarm.

Die Gebärmutter ist unerlässlich für die Fortpflanzung von Menschen und Säugetieren. Während einer Schwangerschaft bietet dieses Organ Schutz und die perfekte Umgebung für das Heranreifen des Embryos und später des Fötus. Die befruchtete Eizelle nistet sich im frühen embryonalen Stadium in der Gebärmutter ein und bleiben dort, bis sie sich zu einem lebensfähigen Fötus entwickelt hat und die Gebärmutter verlassen kann. Auch während der Geburt und dem damit verbundenen Austritt des Kindes durch das Becken, spielt das muskelstarke Organ eine Schlüsselrolle.

Anatomie & Aufbau der Gebärmutter

Anatomisch gesehen kann die Gebärmutter in drei Teile unterteilt werden:

Gebärmutterkörper

Die oberen 2/3 der Gebärmutter bildet der Gebärmutterkörper. In seinem dreieckigen, flachen Innenraum ist die Gebärmutterhöhle angesiedelt. Im oberen Bereich geht der Gebärmutterkörper seitlich in die Eileiter über, die obere Begrenzung bildet die Gebärmutterkuppe (Fundus uteri).

Gebärmutterhals

Der untere Teil der Gebärmutter wird als Gebärmutterhals bezeichnet. Zwischen Gebärmutterkörper und Gebärmutterhals befindet sich ein schmaler 5 bis 10 mm langer Übergang (Isthmus uteri). Dieser Übergang ist nicht an den periodischen Veränderungen der Gebärmutter beteiligt und zählt zum Gebärmutterhals.

Muttermund

Der Übergang vom Isthmus uteri zum Gebärmutterhals wird als innerer Muttermund bezeichnet. Der unterste Bereich des Gebärmutterhalses, der Übergang in die Vagina, wird als Vaginalportal bezeichnet. In seinem Zentrum befindet sich die Mündung des Gebärmutterhalses mitsamt äusserem Muttermund.

Gebärmutterwand

Wichtig für das Hohlorgan ist ausserdem die Gebärmutterwand.

Sie setzt sich aus drei Schichten zusammen: Die Aussenschicht wird von einem Teil des Bauchfells gebildet und ist somit eine Bindegewebsschicht. Bei der Mittelschicht handelt es sich um eine dicke Schicht aus Muskelzellen. Die Innenschicht wird durch Schleimhaut gebildet und verändert sich zyklisch. Ohne Schwangerschaft erfolgt während der Menstruation der Abbau der oberen Schleimhautschicht sowie deren Ausscheidung aus dem Körper. Nistet sich allerdings eine befruchtete Eizelle ein, unterstützt die Schleimhaut der Gebärmutter die Entstehung der Plazenta. Nach der Geburt stößt die Gebärmutter die Schleimhaut und die Plazenta als Nachgeburt ab.

Aufgaben & Funktionen der Gebärmutter

Die Aufgaben der Gebärmutter werden erst während einer Schwangerschaft sichtbar. Sie bietet den Raum und die Funktionen, die eine befruchtete Eizelle benötigt, um sich zu einem geburtsfähigen Kind zu entwickeln. Jeden Monat wird die Gebärmutter auf eine eventuelle Schwangerschaft neu vorbereitet. Unter dem Einfluss von Hormonen wie z.B. Östrogenen verdickt sich die Gebärmutterschleimhaut im ersten Teil des Zyklus auf etwa sechs Millimeter. Unter der Ausschüttung des Hormons Progesteron wird sichergestellt, dass sich die Gebärmutterschleimhaut auf die potenzielle Aufnahme einer befruchteten Eizelle vorbereiten kann.

Findet eine Befruchtung der Eizelle statt, hat diese nun die Möglichkeit, sich in die Gebärmutterschleimhaut einzunisten. Die Schleimhaut wächst weiter und nährt so den Embryo. Die Gebärmutter kann sein inneres Volumen auf 5 Liter erhöhen, um sich an das Wachstum des Fötus anzupassen.

Wenn keine Befruchtung stattfindet, scheidet der Körper die verdickte oberste Schleimhautschicht während der Menstruation wieder aus. Für den Abtransport des überschüssigen Schleimhautgewebes, zieht sich die Muskelschicht, der Gebärmutterwand zusammen. Diese Muskelkontraktionen manifestieren sich häufig in Form von Menstruationsschmerzen.

Häufige Erkrankungen der Gebärmutter

Wie andere Organe kann auch die Gebärmutter von vielen Krankheiten betroffen sein. Etwa 70% aller Frauen erleben im Verlauf ihres Lebens eine, meist gutartige Erkrankung der Gebärmutter.

Typische und häufige Erkrankungen im Überblick:

  • Myome
  • Polypen
  • Funktionelle Zysten
  • Polyzystische Ovarien
  • Gebärmutterkrebs
  • Gebärmutterhalskrebs

Myome

Die häufigste Erkrankung der Gebärmutter ist das Auftreten von Myomen. Myome sind gutartige Knoten, die in der Gebärmuttermuskulatur entstehen. Schon viele junge Frauen haben solche Knoten in der Gebärmutter und im Alter von etwa 40 Jahren können Myome bei etwa jeder zweiten Frau gefunden werden. Auch beim Auftreten von vielen bzw. grossen Myomen in der Gebärmutter kann heute häufig eine Behandlung angeboten werden. Dabei bleibt die Gebärmutter in ihrer Funktion erhalten bestehender Kinderwunsch kann sich noch erfüllen.

Polypen

Im Gegensatz zu Myomen bilden sich Polypen nicht im Muskelgewebe, sondern in der Schleimhaut des Gebärmutterkörpers oder des Gebärmutterhalses. Sie bilden dort gutartige Wucherungen. Bei Polypen führen Ärzte das Wachstum auf die Wirkung von Hormonen zurück. Polypen treten normalerweise vor dem Einsetzen und während der Wechseljahre auf. 3% – 16% aller Frauen sind betroffen.

Polypen können starke Blutungen oder wehenartige Schmerzen verursachen.

Funktionelle Zysten

Bei Zysten handelt es sich um Hohlräume im Gewebe, die sich verkapseln. Im Inneren dieser Zysten kann sich Gewebeflüssigkeit, Eiter oder Blut befinden. Solange sie nicht platzen, verursachen Zysten in den meisten Fällen keine gesundheitlichen Probleme. Zu Problemen kann es kommen, wenn sich die Zysten an den Eierstöcken oder anderen sensiblen Stellen gebildet haben.

Oftmals ist eine Störung im hormonellen Zyklus der Auslöser für die Entstehung. Funktionelle Zysten verursachen neben Blutungsstörungen je nach ihrer Lage auch Schmerzen bei bestimmten Bewegungsabläufen.

PCO-Syndrom

Bei den Polyzystischen Ovarien, auch PCO-Syndrom genannt, handelt es sich um eine hormonelle Störung, welche u.a. eine veränderte Struktur und gestörte Funktionalität der Ovarien mit sich bringt. Bis zu 12% aller gebärfähigen Frauen sind betroffen. Diese hormonelle Störung, führt zu erhöhten Werten der androgenen Hormone. Die Folge sind u.a. Zyklusstörungen und Probleme mit der Fruchtbarkeit.

Äussere Symptome, können verstärkter Haarausfall oder die Bildung von Akne sein. Diese Symptome, gekoppelt mit Dysfunktionen wie z.B. dem Ausbleiben des Eisprungs, können auf eine entsprechende Diagnose hinweisen. Darüber hinaus erkennt der Arzt das PCO-Syndrom im Ultraschall auch an zahlreichen kleineren (unechten) Zysten an den Eierstöcken.

Gebärmutterkrebs

Diese bösartige Erkrankung der Gebärmutterschleimhaut tritt meistens bei Frauen während der Menopause/Wechseljahre auf. In einem frühen Stadium zeigt sie sich häufig durch vaginale Blutungen. Aus diesem Grund muss jede vaginale Blutung, die in der Menopause auftritt durch den Frauenarzt abgeklärt werden. Wenn diese Krankheit früh entdeckt wird, ist sie mit der operativen Entfernung der Gebärmutter und der Eierstöcke zu behandeln. In manchen Fällen müssen zusätzlich auch die Lymphknoten im Becken mit entfernt werden.

Gebärmutterhalskrebs

Aufgrund guter und regelmässiger Vorsorgeuntersuchungen ist dieser Krebs in Europa nicht mehr so weit verbreitet. Diese Krankheit kann in jedem Alter auftreten und manifestiert sich normalerweise durch Blutungen ausserhalb des Zyklus, Ausfluss und Schmerzen im Genitalbereich. Wenn dieser Krebs frühzeitig erkannt wird, kann er operiert werden.

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